Wettbewerbsjahr

2024

Kategorie

21 - 25 Jahre

Preis

Auszeichnung

Dermalog

Gabriel Wilde, Bad Kreuznach (24 Jahre)


Habt ihr euch schon mal überlegt wie man Haut im virtuellen Raum übersetzen könnte? Nein?! Eine
durchaus spannende Frage, die sich Gabriel angenommen hat und welche erstaunlich gut gelungen
ist. Das Projekt übersetzt die sozialkommunitativen Funktionen der Haut vom physischen ins Digitale.
Bedeutet, dass Leberflecke, Gänsehaut, Narben, uvw. Eine eigene Darstellung bekommen haben und
somit der eigene Körper so dargestellt wird, wie man ihn noch zuvor gesehen hat! Vielleicht wurde
hier ein Ansatz geschaffen mit Körperlichkeit im postdigitalen umzugehen.

Laudatio der Jury:

"Die Haut, das größte und vielfältigste Organ des Körpers, vermittelt uns ständig ihren Zustand und
ihre Bedürfnisse. Ein Sonnenbrand ist beispielsweise eine Reaktion auf zu viel UV-Strahlung, oder ein
plötzlicher Schweißausbruch ein Signal für Nervosität. Diese Formen nonverbaler Kommunikation
nehmen wir in der realen Welt mehr oder weniger bewusst wahr. Aber wie lässt sich solch eine
Kommunikation in eine rein digitale Welt übertragen? Das Projekt „Dermalog“ greift diese
ungewöhnliche Thematik auf und inszeniert sie multimedial. Gabriel Wilde kreiert einen Kurzfilm,
eine interaktive Installation sowie ein digitales Kompendium und findet eine visuelle Form, die in
diesem Wettbewerb heraussticht. Die Arbeit sieht jedoch nicht nur ästhetisch ansprechend aus,
sondern hat auch inhaltlich viel zu bieten. Vielleicht zu viel?
Es ist offensichtlich, dass das Projekt sich viel vorgenommen hat. Ob in seiner umfassenden
Komplexität alles nachvollziehbar bleibt, hat in der Jury für viel Diskussionen gesorgt - und das haben
wir gern. In Kombination mit der außergewöhnlichen Thematik, der tiefgehenden Recherche und der
hervorragenden visuellen Umsetzung ist dies für uns Grund genug, „Dermalog“ mit einem Preis
auszuzeichnen. Herzlichen Glückwunsch!"

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