Faced. Meet Your Bias.

Maximilian Lahr | Bielefeld (25 Jahre)

Wir alle haben unseren Bias, der durch Verzerrungen und falsche beeinflusste Assoziationen Vorurteile in unseren Köpfen erzeugt. Diese Struktur zu durchbrechen ist schwer, kann aber durch Reflexion zumindest zu neuem Bewusstsein führen. Mit dem kreativen und zugleich gesellschaftskritischen Projekt „Faced. Meet you Bias.“ eröffnet Maximilian Lahr die Möglichkeit, den eigenen Bias zu visualisieren.

Laudatio der Jury:

Was für eine Installation! Man stelle sich vor einen Screen, beantworte – von einer Kamera beobachtet - Fragen auf Knopfdruck und am Ende bekommt man ein Foto von sich selbst, dass über die Verzerrtheit im Gesicht gesellschaftliche Vorurteile ausdrückt. Mit Hilfe des impliziten Assoziationstests werden Nutzende dieser interaktiven Installation mit ihren unbewussten Assoziationen gegenüber Menschen konfrontiert. Dem Künstler geht es darum, Menschen ihren eigenen Bias zu spiegeln und damit auf mehr oder weniger unbewusste Stereotype in unseren Köpfen aufmerksam zu machen. Dies ist ein ambitioniertes Projekt, welches den Diskursraum eröffnet. Und dass es polarisiert, hat die Jury sofort gemerkt. Das Projekt hat sie in eine große Diskussion verwickelt: Denn bereits der Test baut auf binäre Zuschreibungen auf und nimmt damit Stereotype vorweg, die sich dann in den Fotos widerspiegeln. Was der dahinterliegende Algorithmus dieser originellen Installation wirklich macht, blieb für einige von ihnen im Dunkeln. Aber leidenschaftliche Diskussionen löst er ohne Frage aus! Und Streitbarkeit ist für die Jury eindeutig eine Auszeichnung in der Altersgruppe „21-25 Jahre“ wert. Herzlichen Glückwunsch!