2009, 16-21 Jahre, 1. Platz

"Alles ist die Noppe"

Der Film über den gleichgeschalteten  Arbeitsalltag in einer uniformierten Welt bannt einen von der ersten Sekunde. Standbildhafte Einstellungen der Kamera verdichten noch den gleichförmigen Alltag und die massenhafte Versklavung der Menschen. Düsteres Licht und Überwachungskameras überall. Die monotone Musik unterstützt diese ewige Wiederkehr des Gleichen.  Sinnbild der totalitären Herrschaft ist die Noppe, die allmächtig über allen thront. Nur ein Mensch träumt von ihrem Sturz vom Sockel der Allmacht. Nur einer erhebt sich.

Die Wucht des Inhalts wird ebenbürdig filmkünstlerisch gestaltet. Der Einsatz der Musik und des Lichtes, die Kameraführung, die stakkatoartigen Bewegungen der Menschen – alles passt und unterstützt den Inhalt. Beim hoffnungsvollen Schluss werden die Kamerabewegungen lebendiger, wird die Musik spielerisch, sanft und leicht, das Licht hell und gleißend. Ein Film wie aus einem Guss.

Eine Frage bleibt: Träumt dieser eine Mensch von seiner eigenen Machtergreifung, wenn er statt der Noppe oben auf dem Sockel steht, oder verkörpert er die neugewonnene Freiheit? Ein Film zum Nachdenken.

Alles ist die Noppe

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