Drive Away

Mascha, Luise, Niklas und Polina, Berlin (Durchschnittsalter: 22 Jahre)

Vier Studierende aus Berlin haben mit Hilfe der Software "Unreal Engine 4" und "Blender" ein 360-Grad-Video mit dem Titel "Drive Away" erstellt, in dem sie die Fluchtgeschichte der jungen Ukrainerin Anna erzählen. Annas fiktive Geschichte wird aus der Perspektive ihres Fluchtautos und in drei Akten erzählt und soll die Erfahrungen von Millionen anderen Ukrainer*innen verdeutlichen. Das Gefühl von Ungewissheit und Angst wird nicht nur durch die sehr realistischen Bilder, sondern auch durch die von den vier Medienmacher*innen entwickelte Soundkulisse erzeugt. Ein Film, der dazu aufruft den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht aus den Augen zu verlieren.

Laudatio der Jury:

Kennen Sie das Gefühl der Gefahr und der absoluten Machtlosigkeit? Gut, wenn nicht! Menschen mit Fluchterfahrung kennen dieses Gefühl jedoch sehr gut, denn sie waren schon einmal ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert: Als sie von allen Seiten von anderen Autos umzingelt keinen Zentimeter weiterkommen konnten; als ein Panzer auf offenem Feld auf sie zurollte; als sie endlich an der Grenze des Ziellandes ankamen. Und was passiert dann? Niemand wartet auf sie. Schließlich haben sie ihre Familie, ihr Hab und Gut zurückgelassen. In einem 360°-Video vermitteln Mascha, Luise, Niklas und Polina in drei Akten die Fluchterfahrung einer jungen Frau, die mit ihrem Auto aus der Ukraine flieht. Der Zuschauer, also Sie, sind diese Frau und dürfen die Etappen einer, ihrer Flucht hautnah miterleben. Die Jury überzeugte die treffende Wahl von VR als immersives Medium, die sorgfältige Soundkulisse und die visuelle Ästhetik, die die Schrecken der Flucht beklemmend einfängt. Für das bewegende Erlebnis und die Thematisierung der weltweit zunehmenden Fluchtbewegung nominieren wir das Projekt „Drive Away“ für einen Preis in der Altersgruppe 21 bis 25 Jahre. Herzlichen Glückwunsch!