"Das große Schlafen"

Unterricht kann ja so langweilig sein. Vor allem Matheunterricht kann zu großen Ermüdungserscheinungen führen, sodass die Schüler und Schülerinnen der 6. Klasse der Carl-Humann Grundschule in Berlin in einen tiefen, nicht enden wollenden Schlaf fallen. Während sie schlafen, wandern sie mit ihren Stühlen durch die Flure, Räume und durch den Keller des Schulgebäudes. Dabei werden Gegenstände zum Leben erweckt. Auf wundersame Weise wandern Kleidungsstücke durch die Flure, verschwinden Bücher aus den Regalen, rücken Tische ins Zentrum und werden die Schlafenden von Tafelbildern und Wandportraits beäugt und befühlt. Gruppen von Schülern werden zu Figurationen, Objekte wie Wäscheständer, Leiter und Kabeltrommeln zu Kellerrebellen.

Der kurzweilige Film Das große Schlafen ist originell und amüsant zugleich. Er lebt von den vielen verschiedenen Szenenbildern, den disziplinierten Protagonisten und ihrem unverständlichen Flüstern, das einzig und allein die geheimnisvolle Geräuschkulisse darstellt. Der Film scheint keine festgelegte Dramaturgie zu haben und somit schlafen die Schüler wohl noch heute, sofern sie keiner wach geküsst hat. Der Film zeigt, wie kreativ die Stop Motion Technik eingesetzt werden kann. Inhalt und Form des Films sind durchgängig stimmig. Es ist innerhalb eines Jahres mit viel Mühe und Hingabe ein wunderschönes, ästhetisch überaus ansprechendes Werk entstanden, das die Jury mit dem ersten Preis prämiert.

By : die 5. und 6. Klasse der Carl-Humann-Grundschule Berlin