Tod 2.0

Daniel Chatard und Benjamin Thieme, Hannover (Durchschnittsalter: 22 Jahre)

Was passiert nach dem Tod mit meinem Körper? Und ab wann ist ein Mensch eigentlich tot? Wie lange können wir unser Leben verlängern? Was wäre, wenn wir für immer leben könnten? Die Anhänger der Kryonik stellen den Tod, der das Leben beendet – uns somit erst ausmacht – infrage. Mit neuen Technologien und Methoden wollen sie den Menschen nach dem Tod einfrieren, um ihn in der Zukunft, mit Voranschreiten der Technik, wieder heilen und zum Leben erwecken zu können. "Tod 2.0" beschreibt das Verfahren und die Geschichte der Kryonik. Anhänger werden portraitiert und der Weg eines Körpers nach dem Tod auf einer Karte nachgezeichnet.

Laudatio der Jury:

Es sind drei Komponenten, die “Tod 2.0” zu einem preiswürdig beeindruckenden Produkt machen. Die erste: Die Geschichte könnte in ihrer Form in jeder großen Online-Zeitung erscheinen - so selbstverständlich werden Text, Foto, Video und Datenvisualisierung zu einem modernen Artikel verknüpft. Die zweite: Der fotojournalistische Anteil, insbesondere die Gegenüberstellung von Porträts und Stillleben, ist besonders wuchtig und einprägsam. Die dritte Komponente aber ist der Inhalt selbst: „Tod 2.0“ beschäftigt sich mit Kryonik, also der Konservierung des menschlichen Körpers mit dem Ziel der späteren Wiederbelebung. Eigentlich aber geht es um das in unserer Gesellschaft viel zu selten beleuchtete Thema von Sterben und Tod selbst. Wie geht der Mensch mit der Angst vor seiner eigenen Endlichkeit um? Wie viel Bedeutung misst er seinem Leben bei? Die einen wenden sich kostspielig der aktuellsten Forschung zu. Die anderen berichten gekonnt, Neugier weckend und ohne Berührungsängste über ein tot geschwiegenes Thema – und sichern sich damit den dritten Platz der Altersgruppe 21-25 Jahre.